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Übergewicht bei Kindern

Andrea Berghäuser • Okt. 20, 2024

Der Weg zur Gesundheit beginnt im Herzen.

Übergewicht bei Kindern ist ein sensibles Thema, das viele Eltern besorgt. Als Eltern möchten wir nur das Beste für unsere Kinder – dass sie sich gesund entwickeln, sich wohlfühlen und selbstbewusst durchs Leben gehen. Wenn das Gewicht zum Thema wird, kann dies nicht nur gesundheitliche, sondern auch emotionale Herausforderungen mit sich bringen. Doch wie können wir als Eltern unsere Kinder auf behutsame Weise unterstützen, ohne Druck oder negative Gefühle zu erzeugen?

Als Eltern liegt es in unserer Hand, unseren Kindern zu zeigen, dass ihr Wert nicht von ihrer Kleidergröße oder ihrem Gewicht abhängt. Ein gesundes Selbstkonzept ist das Fundament für jede Veränderung. Wenn Kinder sich wertgeschätzt und geliebt fühlen, fällt es ihnen leichter, gesunde Gewohnheiten anzunehmen und sich in ihrem Körper wohlzufühlen.

Das Selbstkonzept von Kindern – sanft stärken

Kinder entwickeln in den ersten Lebensjahren ihr Selbstkonzept, also das Bild, das sie von sich selbst haben. Dieses Bild wird stark von den Reaktionen der Umwelt geprägt – von Familie, Freunden, Lehrern, aber auch von gesellschaftlichen Idealen. Wenn ein Kind übergewichtig ist, kann es sein, dass es sich nicht nur physisch unwohl fühlt, sondern auch mit seinem Selbstwert zu kämpfen hat.

Es ist wichtig, hier besonders achtsam zu sein: Scham oder Druck dürfen niemals Teil der Lösung sein. Stattdessen sollten wir unseren Kindern Liebe, Akzeptanz und Unterstützung entgegenbringen. Wenn sie das Gefühl haben, dass sie bedingungslos geliebt werden, fällt es ihnen leichter, positive Veränderungen anzunehmen.

Mögliche Folgeerkrankungen – Sensibel ansprechen und frühzeitig handeln

Übergewicht im Kindesalter kann nicht nur kurzfristige Beschwerden wie Müdigkeit oder Verdauungsprobleme verursachen, sondern langfristig auch das Risiko für Folgeerkrankungen erhöhen. Zu den möglichen Begleiterscheinungen gehören Typ-2-Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Es ist wichtig, diese Themen sensibel und ohne Angst zu vermitteln. Unser Ziel sollte sein, die langfristige Gesundheit unserer Kinder zu unterstützen, indem wir präventiv handeln und ihnen helfen, gesunde Gewohnheiten zu entwickeln, die sie ihr Leben lang begleiten. Frühzeitig auf eine ausgewogene Ernährung und ausreichende Bewegung zu achten, kann das Risiko für diese Erkrankungen deutlich senken.

Mögliche Begleiterscheinungen – sanft erkennen und handeln

Übergewicht bei Kindern kann mit verschiedenen Begleiterscheinungen einhergehen, die körperlich und emotional belastend sein können. Übergewichtige Kinder fühlen sich oft schneller müde oder haben Schwierigkeiten, mit anderen Kindern beim Spielen oder Sport mitzuhalten. Auch können Kinder aufgrund negativer Kommentare in der Schule oder im sozialen Umfeld emotional leiden.

Als Eltern können wir unserem Kind helfen, indem wir offen und ohne Vorwürfe über diese Themen sprechen. Wir können sie sanft darin unterstützen, positive Gewohnheiten zu entwickeln, die sowohl ihre körperliche als auch ihre emotionale Gesundheit fördern.

Achtsame Wege zu einem gesunden Gleichgewicht

Es ist wichtig, dass der Weg zu einem gesunden Gewicht behutsam und schrittweise gestaltet wird – ohne strikte Diäten oder starre Regeln. Der Fokus sollte auf einer ganzheitlichen und langfristigen Veränderung liegen, die das Wohlbefinden in den Mittelpunkt stellt.

Ein paar praktische Tipps können hierbei helfen:

  • Gemeinsame Mahlzeiten: Eine bewusste Familienmahlzeit ohne Ablenkungen wie Fernseher oder Handy schafft eine positive Esskultur. Kinder lernen von den Eltern, wie wichtig ausgewogenes Essen ist, und fühlen sich dabei eingebunden.

  • Bewegung als Freude: Körperliche Aktivität sollte nicht als „Pflicht“ angesehen werden. Finde Aktivitäten, die deinem Kind Spaß machen – sei es Tanzen, Schwimmen oder gemeinsame Spaziergänge.

  • Achtsames Essen: Zeige deinem Kind, wie es auf die Signale seines Körpers hören kann, wenn es hungrig oder satt ist. Das kann helfen, ein gesundes Verhältnis zum Essen zu entwickeln.

  • Lebensmittelvielfalt: Indem du dein Kind in die Auswahl und Zubereitung von Mahlzeiten einbeziehst, weckst du Neugier auf gesunde und nahrhafte Lebensmittel.


Durch eine ausgewogene Ernährung, regelmäßige Bewegung und liebevolle Unterstützung können wir unseren Kindern helfen, ein gesundes Gleichgewicht zu finden – sowohl körperlich als auch emotional. So geben wir ihnen die Werkzeuge, die sie brauchen, um stark, gesund und selbstbewusst ihren eigenen Weg zu gehen.

von Andrea Berghäuser 20 Okt., 2024
In den letzten Jahren ist das Thema Fructosemalabsorption immer stärker in den Fokus gerückt, besonders wenn es um Verdauungsprobleme geht. Viele Menschen – auch Kinder – leiden darunter, ohne es zu wissen. Doch was genau steckt hinter dieser Unverträglichkeit, und welche Rolle spielt unsere Darmflora dabei? Was ist Fructosemalabsorption? Fructosemalabsorption bedeutet, dass der Körper Fruchtzucker (Fructose) aus der Nahrung nicht richtig aufnehmen kann. Fructose kommt in vielen Lebensmitteln vor, vor allem in Obst, Gemüse und verarbeiteten Produkten wie Softdrinks oder Süßigkeiten. Wenn die Fructose im Dünndarm nicht korrekt aufgenommen wird, gelangt sie in den Dickdarm, wo sie von Bakterien fermentiert wird. Das kann unangenehme Symptome wie Blähungen, Durchfall, Bauchschmerzen und Völlegefühl verursachen. Die Rolle der Darmflora Unsere Darmflora – also die Milliarden von Bakterien, die unseren Darm besiedeln – spielt eine Schlüsselrolle in der Verdauung und unserer Gesundheit. Man unterscheidet dabei grob zwischen „guten“ und „schlechten“ Bakterien. Eine gesunde Darmflora besteht vor allem aus „guten“ Bakterien, die uns dabei helfen, Nährstoffe aufzunehmen, schädliche Stoffe abzubauen und unser Immunsystem zu stärken. Wenn das Gleichgewicht zwischen diesen guten und schlechten Bakterien gestört ist, spricht man von einer Dysbiose. Und genau diese Dysbiose kann eine Fructosemalabsorption begünstigen. Gute und böse Bakterien: Was passiert im Darm? In einem gesunden Darm sorgen „gute“ Bakterien wie Lactobacillen und Bifidobakterien dafür, dass Zucker und Ballaststoffe richtig abgebaut werden. Diese Bakterien fermentieren die unverdaulichen Bestandteile unserer Nahrung und produzieren dabei kurzkettige Fettsäuren, die entzündungshemmend wirken und die Darmschleimhaut schützen. Schlechte Bakterien wie bestimmte Arten von Clostridien oder Proteobacteria hingegen können bei einer Dysbiose überhandnehmen. Diese Bakterien fermentieren Fructose im Dickdarm und produzieren dabei Gase und Stoffwechselprodukte, die Beschwerden wie Blähungen oder Bauchkrämpfe verursachen. Bei Menschen mit Fructosemalabsorption tritt dieses Ungleichgewicht häufiger auf, da die unaufgenommene Fructose ein Nährstoff für die „bösen“ Bakterien ist. Wie entstehen solche Ungleichgewichte? Die Ursachen für eine gestörte Darmflora sind vielfältig. Ernährungsgewohnheiten spielen eine große Rolle. Eine Ernährung, die reich an Zucker und fettigen, verarbeiteten Lebensmitteln ist, fördert das Wachstum unerwünschter Bakterien. Ein Mangel an Ballaststoffen, die wichtige Nährstoffe für die „guten“ Bakterien sind, verschlechtert das Gleichgewicht zusätzlich. Auch Stress, Antibiotika oder bestimmte Medikamente können die Darmflora durcheinanderbringen. Die Bedeutung von Ballaststoffen Ballaststoffe sind für die Darmgesundheit unverzichtbar. Sie fördern das Wachstum der „guten“ Darmbakterien und sorgen dafür, dass der Stuhl weich und regelmäßig ist. Es gibt zwei Arten von Ballaststoffen: Unlösliche Ballaststoffe, wie sie in Vollkornprodukten und Gemüse vorkommen, sorgen für Volumen im Darm und unterstützen eine geregelte Verdauung. Lösliche Ballaststoffe, die in Obst, Haferflocken und Hülsenfrüchten enthalten sind, dienen als Nahrung für die guten Bakterien und fördern deren Vermehrung. Gerade bei Fructosemalabsorption ist es wichtig, auf eine ausgewogene Zufuhr von Ballaststoffen zu achten, um das Darmmilieu stabil zu halten. Vollkornprodukte, Leinsamen, Haferflocken und Gemüse sind hierbei besonders wertvoll. Diese Nahrungsmittel helfen dabei, den Fruchtzucker besser zu verdauen und die Fermentation im Dickdarm zu verringern. Probiotische Lebensmittel: Helfer für den Darm Probiotische Lebensmittel enthalten lebende Bakterien, die direkt zur Stärkung der Darmflora beitragen können. Dazu gehören Lebensmittel wie Naturjoghurt, Kefir, Sauerkraut, Kimchi oder Kombucha. Diese probiotischen Lebensmittel liefern „gute“ Bakterien, die helfen, das Gleichgewicht im Darm wiederherzustellen und das Wachstum der „bösen“ Bakterien zu hemmen. Eine regelmäßige Zufuhr dieser Lebensmittel kann helfen, die Darmgesundheit zu unterstützen und Symptome einer Fructosemalabsorption zu lindern. Wie kann eine Ernährungsumstellung helfen? Menschen, die unter Fructosemalabsorption leiden, sollten zunächst auf Lebensmittel mit hohem Fructosegehalt wie Äpfel, Birnen oder Honig verzichten und auf fructoseärmere Alternativen setzen. Doch noch wichtiger ist es, langfristig die Darmflora zu stärken, um die Verdauung von Fruchtzucker zu verbessern. Ein Ernährungsplan, der ballaststoffreiche Lebensmittel und probiotische Nahrungsmittel einbezieht, kann die Darmflora nachhaltig unterstützen. Auch eine gezielte Zufuhr von Präbiotika (Ballaststoffe, die als Nahrung für die „guten“ Bakterien dienen) in Kombination mit einer ausgewogenen, fructosearmen Ernährung kann helfen, die Symptome zu lindern und das Darmmilieu zu stabilisieren. Fazit: Gesunde Darmflora – gesunder Bauch Die Gesundheit des Darms ist ein entscheidender Faktor bei der Fructosemalabsorption. Eine gestörte Darmflora kann die Beschwerden verschlimmern, während eine ausgewogene und nährstoffreiche Ernährung das Gleichgewicht wiederherstellen kann. Ballaststoffe und probiotische Lebensmittel spielen dabei eine zentrale Rolle. Durch eine gezielte Ernährungsberatung können wir gemeinsam einen Weg finden, die Ernährung Eurer Familie so zu gestalten, dass die Darmgesundheit gestärkt wird und Beschwerden gelindert werden. So bleibt die Verdauung im Gleichgewicht, und Ihr könnt wieder unbeschwert genießen.
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